Morbus Osgood-Schlatter
Pathologie
Morbus Osgood-Schlatter entsteht vermutlich durch wiederholte Belastung und chronische Ablösung des sekundären Verknöcherungszentrums der Tuberositas tibiae, also durch kleine Verletzungen durch wiederkehrende Überbeanspruchung des noch nicht voll ausgereiften Bereichs. Die wiederholte Belastung erfolgt durch übermäßig starken Zug des M. quadriceps femoris, der bei bestimmten Sportarten, insbesondere Laufen, Springen und Klettern, auftritt. Dementsprechend tritt MOS häufig bei Jugendlichen auf, die Fußball, Basketball bzw. Volleyball spielen oder Gymnastik betreiben. Die abgelöste Tuberositas tibiae wächst weiter, verknöchert und vergrößert sich. Der Zwischenbereich kann fibrös werden und dabei eine lokalisierte Pseudarthrose ausbilden, oder der Bereich verknöchert vollständig mit einer leichten Verbreiterung der Tuberositas tibiae. In allen Fällen entsteht durch Zug eine Apophysitis im Bereich Tuberositas tibiae.
Die Diagnose basiert auf dem klinischen Bild der Erkrankung sowie bildgebenden Verfahren. Insbesondere bei einseitigem Morbus Osgood-Schlatter werden Röntgenaufnahmen des Knies empfohlen, um andere Ursachen wie Apophysenfraktur, Infektion und Tumor auszuschließen.
Die genaue Erkrankungshäufigkeit ist unbekannt. MOS tritt hauptsächlich bei Jungen zwischen 12 und 15 Jahren und bei Mädchen zwischen 8 bis 12 Jahren auf, also jeweils während der Wachstumsschübe. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen (etwa 3:1). In 20-30% der Fälle tritt Morbus Osgood-Schlatter beidseitig auf.
Die MOS-Behandlung sollte immer konservativ beginnen, wobei Schonung, Kühlung, geändertes Sportverhalten und Rehabilitationsübungen zum Einsatz kommen.
Bei anhaltenden Beschwerden über mehr als sechs Monate trotz konservativer Therapie (etwa 10% der Patienten) sollte die radiale Stoßwellentherapie für die Morbus Osgood-Schlatter behandlung eingesetzt werden.
Chirurgische Entfernung des Knöchelchens (im Fall einer lokalisierten Pseudarthrose) und/oder freien Knorpelgewebes sollten bei persistierenden Fällen bei Patienten mit ausgereiftem Knochensystem angedacht werden.
Nebenwirkungen der Radialen Stoßwellentherapie (RSWT®) mit dem Swiss DolorClast®
Richtig angewendet birgt die RSWT® mit dem Swiss DolorClast® nur minimale Risiken. Typische, gerätebedingte, leichte Nebenwirkungen sind:
- Schmerz und Unbehagen während und nach der Behandlung (Anästhesie nicht erforderlich)
- Rötung der Haut
- Bildung von Petechien
- Schwellung und Taubheit der Haut im Behandlungsbereich
- Diese leichten gerätebedingten Nebenwirkungen verschwinden normalerweise innerhalb von 36 Stunden nach der Behandlung.
Treatment Procedure
Den schmerzenden Bereich durch Abtasten und Biofeedback ermitteln.
Den schmerzenden Bereich markieren.
Auftragen von Kontaktgel zur Stoßwellenübertragung in das Gewebe.
Radiale oder fokussierte Stoßwellen in den schmerzenden Bereich einleiten. Dabei mit leichter Anpresskraft arbeiten.